Regionalentwicklung

Regionalentwicklung von innen heraus: mit der Bevölkerung für die Bevölkerung.

„Städte sind der Lebensraum der Zukunft“ heißt es in zahlreichen Zukunftsstudien. Die Megatrends der Zukunft benennen die Urbanisierung als Herausforderung, der es rechtzeitig vorzusorgen gilt. Dass dieser Trend auch nicht vor Österreich Halt macht und eine strukturierte Regionalentwicklung daher jetzt schon in den Fokus gerückt werden sollte, haben wir bei unserem Regionalentwicklungsprojekt des Landes Kärnten in Zusammenarbeit mit der FH Kärnten deutlich vor Augen führen können. Die Zuversicht, den prognostizierten Abwanderungstendenzen aus dem ländlichen Raum rechtzeitig entgegenwirken zu können, ist greifbar – es braucht lediglich einen zukunftsfähigen und tragbaren Plan dafür. Dabei war dem Auftraggeber wichtig, zuerst mit den BürgerInnen zu Reden und dann zu planen und nicht wie in der Vergangenheit zuerst zu planen und dann mit den Betroffenen zu sprechen.

Welche Voraussetzungen braucht es, um eine erfolgreiche Regionalentwicklungsstrategie zu entwickeln?

Fakt ist: Für eine erfolgreiche Regionalentwicklung bedarf es vielfältiger Ideen und praktikabler Maßnahmen, die auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Region abgestimmt sind. Eine mögliche Variante: man zieht ein ausgewähltes ExpertInnen-Team zu Rate, welches im Alleingang Ideen schmiedet, Lösungsvorschläge festlegt und eine eindrucksvolle Hochglanzbroschüre entwirft – et voilà, Strategie entwickelt. Unsere Herangehensweise an die Strategieentwicklung war hingegen eine weitaus dialogorientiertere: Wir haben diejenigen Personen in den Prozess eingebunden, die ihre Region und deren Herausforderungen am besten kennen und sie in unterschiedlichen Beteiligungsformaten zu Wort kommen lassen. Im Dialog mit der Bevölkerung wurde ausgiebig am Zukunftsbild und den Handlungsfeldern für den ländlichen Raum gefeilt, bis schließlich eine bedarfsgerechte Strategie „von innen heraus“ Stück für Stück gewachsen ist. Damit schaffen wir Ergebnisse, die breite Akzeptanz erfahren.

Wie funktioniert Einbindung von vielen Menschen in Zeiten, wo kaum persönliche Kontakte möglich sind?

Ganz klar: Digital. In der ersten Projektphase gab unsere Online-Umfrage mit über 800 in Kärnten lebenden Personen Aufschluss über erste Schwerpunktthemen und diente zum „Vorfühlen“ aktueller Herausforderungen und Gegebenheiten in der jeweiligen Region. Die Ergebnisse der Umfrage boten eine solide Grundlage, um vertieft am Zukunftsbild des ländlichen Raums weiterzuarbeiten.

Da jede Region in Kärnten ihre eigenen Spezifika aufweist, wurden (aufbauend auf den Demographie-Check der FH Kärnten) insgesamt sieben digitale Regionalworkshops vom Lavanttal bis zur Großglockner-Region durchgeführt. Ziel der Regionalworkshops war die intensive Auseinandersetzung mit Regionalentwicklungsthemen in Kärnten. Verschiedene Akteure aus dem Regional- und LEADER-Management, lokale UnternehmerInnen, Zivilgesellschaft sowie BürgerInnen kamen zusammen, um Ziele, Ansprüche und Rahmenbedingungen für die Zukunft des Regionalraums zu erörtern und zu entwickeln.

Zur bestmöglichen Einbindung der Personen in das – für viele ungewohnte – interaktive Setting, kamen unterschiedliche digitale Tools zum Einsatz. Die teilnehmenden RegionsvertreterInnen skizzierten mit digitalen Wordclouds ihre individuelle regionsspezifische Vision und gaben damit die Stoßrichtung der Strategie vor. Vier moderierte Arbeitsgruppen zu den Themen „Wirtschaftsraum“, „Infrastruktur & Innovation“, „Lebensraum“ sowie einem „regionsspezifischen Raum“ bildeten das Kernstück der multimedialen Workshop-Reihe. Bereits vorab aufbereitete MIRO Boards visualisierten die Umfrageergebnisse, woran mit digitalen Post-Its neue Inputs ergänzt wurden.

Das Ergebnis: Praxisorientierte Maßnahmen sowie auf die Region zugeschnittenen Anregungen – von der Bevölkerung für die Bevölkerung. Mit dieser Arbeitsgrundlage hat das Land Kärnten wichtige Impulse erhalten, um die gemeinsam erarbeitete Vision verfolgen und die Regionen zukunftsfit machen zu können.

Wollen Sie mehr über dieses Projekt erfahren? Gerne steht Ihnen unsere Expertin Christina Stauner für einen Austausch zur Verfügung: stauner@edelweiss-consulting.at